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Schmuckes Bamlach mit alter Geschichte

Feriendorf Bamlach
Der ruhige Ferienort Bamlach ohne Durchgangsverkehr ist eine mittelalterliche Gründung (1130 erwähnt). Er ist umgeben von Rebhängen und Obstbäumen. Kulturhistorische Hauptattraktion ist das Oberrheinische Bädermuseum (1991 eingerichtet), das die Geschichte des Thermalbadens nördlich der Alpen von den römischen Ursprüngen (Therme Badenweiler) bis in die Neuzeit dokumentiert. Herausragendes Exponat ist einer der großen Weinbottiche, die in der Anfangszeit des Bad Bellinger Kurbetriebs (1956) als Badezuber dienten. Die touristische Infrastruktur besteht in einem Campingplatz, Ferienwohnungen sowie einer Appartementanlage am Golf-Resort mit den beiden 18-Loch-Plätzen Quellenhof und Kapellenberg.

Geschichte

Im Namen Bamlach (bei Bad Bellingen) ist das keltische "Bam" enthalten, das sinngemäß "Bergwasser" bedeutet. Viele dieser tatsächlich vorhandenen Bergwasser speisten jahrhundertelang in Bamlach (bis 1954) die Dorfbrunnen, die die alleinigen Wasserversorger der Gemeinde waren. Die Lage des Ortes im Bereich der Quellhorizonte, eben auf der Höhe, spricht für diese Deutung des Ortsnamens.

Auch die Römer haben im Bamlach zwei Namen hinterlassen, nämlich die obere und untere Römerstraße, die quer von Blansingen kommend durch die Gemarkung nach Norden zieht. Die eine verläuft über die Höhe in Richtung Schliengen und die andere zweigt beim Gewann" Steinli" von dieser ab und zieht zum Südende des Dorfes Bamlach, durch dieses hindurch und mündet schließlich in das Rheinsträßchen ein. Die Flurnamen "Steinli" und "Maurenfeld" weisen auf römische Mauerreste hin.

Wegen seiner strategischen Lage war dieses Gebiet später ein Reichs- oder Königslehen. Der Hauptbestandteil des Dorfes war königliches Besitztum.

Im Jahre 1130 ist "Bamenanc" im Zusammenhang mit "die guttere, die in den Dinckhof zu Bamlach hörend, die eigen sind des Gotzhuses von "Waltkirch" ausgewiesen. Mit diesem "Bamlacher Hof" war der Kirchsatz verbunden, und der Hofherr konnte die Kirche verleihen, d.h. er war Patronatsherr und als solcher befugt, den Pfarrherren einzusetzen.

Der Patron der Kirche, Peter und Paul, deutet auf ein hohes Alter der Kirche, der Dinghof auf ein hohes Alter der Pfarrei hin. Der Dinghof bestand aus einem Meierhof und zehn Schuppisgütern mit je einem Schuppisholze.

Von den elf Besitzern entrichteten zwei einen Saum Wein, die übrigen je elf Sester Roggen, fünfzehn Sester Hafer und ein Rauchhuhn.

Schon 1308 gehörte der Kirchensatz und der Dinghof mit dem Zehnten dem Edelknecht Wezzelo von Illzach und kam später 1417 an Hans Ludemann von Rotberg, welcher im gleichen Jahre auch die Hälfte des Reichslehens Bamlach und Rheinweiler von der Basler Patrizierfamilie von Schaler erwarb.

Im Jahre 1434 kam auch die andere Hälfte um 1000 Gulden rh. In den Besitz des Hans Ludemann von Rotberg. Die Stammburg der Rotbergs, im Jahre 1356 durch ein Erdbeben zerstört, stand am Blauen im Sinsgau oberhalb Basels.

Sie erscheinen später unter dem Stadtadel von Basel. Die Familie stellt dort den Domherren und sogar die Bischöfe, aber auch Ratsherren und Bürgermeister.

Zu den Reichslehen gehörte das Schloss mit dem Schlossbezirk, die hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Steuer, Vogtwein und Salzverkauf, Umgeld von Wein und Fleisch, Rauchhühner, Fronrecht, Schaftrieb, Jagd, Ruderrecht, Rheinfähre und "dem großen Grünc".

Die Ortsherrschaft hatte das Recht zum Befördern von Schiffsladungen, eigene Steuer- und Ruderleute zu halten und besaß die Fähre zu Rheinweiler, welche die einzige Überfahrt zwischen Istein und Neuenburg war.

Das Fischereirecht der Herrschaft war beschränkt auf die "Lachsweide" zwischen Martini und Andreas auf die Bannzeit der "Lähewasser". Sonst war die Fischerei auf dem Rhein für alle Einwohner frei, nur für die in den Bannzeiten mit herrschaftlicher Erlaubnis gefangenen Fische mussten sie den ersten Fisch abliefern.

Kriege

Der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648), der Holländische Krieg (1672 - 1678), der Pfälzische Krieg (1688 - 1697) und der Spanische Erbfolgekrieg (1701 -1714) brachten unsägliches Leid über die Bevölkerung.

Das Elend dieser Kriege ist nicht zu vergleichen mit dem, was die Bevölkerung in den beiden letzten Kriegen des 20. Jahrhunderts zu überstehen hatte, wenn man von den gefallenen Soldaten und Vermissten absieht. Die Kaiserlichen und die Franzosen hausten damals in der Gegend "als ob alle wütenden Teufel aus der Hölle losgelassen wären".

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurden besonders die Wälder verwüstet, was sich in den Napoleonischen Kriegen noch einmal wiederholte. Hierunter hatten sowohl die Lehensherrschaft von Rotberg als auch die Bevölkerung in gleicher Weise zu leiden.

Neben den Rotbergs hatte noch das Kloster St. Ulrich an der Möhlin, die Probstei Bürgeln, (St. Blasien) und das Stift Münster im Aargau Grundstücke und Reben in Bamlach. Ebenso bezog das Kloster St. Klara und Klingental reichliche Boden- und Weinzinsen aus Bamlach. Diese Güter wechselten wohl ihre Besitzer, blieben aber stets im Besitz der Klöster und Herrschaften.

Erst mit dem Jahre 1805 wurden diese vom Badischen Staat enteignet und danach in Privatbesitz übergeführt, so das Probsteigut (ohne Schloss) dem General und Grafen von Rapp, der in Rheinweiler starb, übereignet. Das Bamlacher Schlossgut kam erst im Jahre 1925 in den Besitz der Anstalt von Herten.